Interview mit Sascha

Sascha (31) ist Business Application Manager bei der Schlote Holding GmbH


Magst du dich in zwei Sätzen einmal kurz vorstellen? Was hast du studiert und warum in Hildesheim?
Da ich auch hier aus der Gegend komme, habe ich in Hildesheim an der Uni Wirtschaftsinformatik im Bachelor studiert. Eine Zeit lang habe ich dort auch als Tutor für Geschäftsprozessmanagement gearbeitet. Inzwischen bin ich bei der Schlote Holding GmbH, der Muttergesellschaft der Schlote Gruppe, als Business Application Manager im Bereich MES (Manufacturing Execution System) tätig.

Was machst du beruflich und wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Während ich als Tutor am ISUM gearbeitet habe, wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust auf ein Duales Studium bei der Schlote Holding GmbH hätte. Daraufhin habe ich mich beworben und mein Studium Dual dort fortgesetzt. Im Anschluss an mein Studium wurde ich fest angestellt.

Wie sehen Deine täglichen Aufgaben aus?
Grundsätzlich viel Projektarbeit. Das heißt Planung, Einführung und im Anschluss an die Projektphase den Betrieb von neuen Systemen im Bereich Shopfloor IT. Aktuell arbeite ich an einer gruppenweiten Einführung eines Maschinendatenerfassungssystems sowie eines Werkzeugmanagementsystems. Das dritte System, welches ich gerade einführe, ist ein Energiedatenmanagementsystem, welches Energiedaten einzelner Verbraucher (bspw. Maschinen) zusammenführt und verschiedene Auswertungen möglich macht. Ein weiteres Thema, in welchem ich noch involviert bin, ist eine IT-Security Zertifizierung für die Schlote Gruppe namens TISAX. Das ist eine Zertifizierung aus dem Automobilbereich, welche mittlerweile nötig wird, um mit den OEM’s überhaupt digital kommunizieren zu dürfen.

Was macht dir an deinem Beruf besonders Spaß?
Tatsächlich die Vielfältigkeit. Ich muss mich mit wahnsinnig vielen unterschiedlichen Technologien auseinandersetzen. Beispielsweise, wenn ich so ein neues System einführe, dann muss ich überhaupt erstmal die zugrundeliegenden Anforderungen der Anwender und damit auch deren Tätigkeiten und Arbeitsumgebung verstehen. Und letztlich versucht man dann diese Systeme möglichst hoch verfügbar, ausfallsicher, benutzerfreundlich und bedarfsgerecht bereitzustellen, wofür man sich in vielen Ecken der IT auskennen und immer weiterbilden muss. Und es ist nicht so, dass ich aktuell ein Experte für alle Themen bin, allerdings muss man sich dann eben einfach reinfuchsen und das macht mir Spaß.

Was war dir bei der Auswahl deines Unternehmens besonders wichtig?
Auf jeden Fall schonmal die zwischenmenschliche Komponente. Ich habe mich damals zum Beispiel mit meinem ersten Chef schon beim ersten Treffen sehr gut verstanden. Ansonsten ist mir noch wichtig, dass ich auch noch selbst an technischen Systemen und an interessanten Themen arbeite. Dadurch, dass ich schon ein Kind und Familie habe, ist mir eine gewisse Stabilität und letztlich eine angemessene Vergütung natürlich auch wichtig.

Welche Kompetenzen sind deiner Meinung nach für deinen Beruf besonders wichtig?

Ein grundlegendes technisches Sachverständnis ist schonmal sehr wichtig. Wenn ich meinen Laptop bisher nur zum Netflix gucken benutzt habe, wird es am Anfang auf jeden Fall schwer. Was einem aber doch immer hilft sind diese klassischen Softskills, wie eine strukturierte Arbeitsweise. Als eines der wichtigsten Dinge, sehe ich ein freundliches und verständnisvolles Umgehen mit den Mitmenschen, bzw. eine konstruktive und kooperative Arbeitsweise, da man ständig und immer mit Kollegen aus verschiedensten Bereichen zusammenarbeitet.

Was konntest du Nützliches aus dem Studium mit in den Beruf nehmen? Welche Kurse würdest du weiterempfehlen?
Was mir tatsächlich geholfen hat sind insbesondere die Datenbankkurse. Das man mal Hands on so eine Applikation aufgebaut hat. Ansonsten noch die Grundlagen des Softwareengineerings und Informatik 3 sicherlich auch. Grundsätzlich haben BW, Geschäftsprozessmanagement usw. auch ihre Daseinsberechtigung, aber ich glaube die Kurse, die mir am meisten gebracht haben, sind eher die IT-lastigen Kurse.

Hast du dich neben dem Studium weitergebildet?
Durch mein duales Studium habe ich schon während des Bachelors Einblicke ins Unternehmen und die Praxis bekommen und dort bspw. viel gelernt über Netzwerkinfrastruktur, Software-Architekturen, IT-Projektmanagement und IT-Servicemanagement.

Was sind deiner Meinung die IT Trends, die euch im Unternehmen gerade am meisten beschäftigen?
Transformation zu einer Hybrid oder Full Cloud auf jeden Fall. Immer mehr Systeme wandeln gerade in die Cloud, bei uns gerade zum Beispiel Personalsysteme. Als zweiten Trend würde ich noch Data Engineering nennen. Also, dass man versucht, ein unternehmensweites Datenmanagement aufzubauen und unternehmensintern die Daten besser zu konsolidieren, zu verstehen und nutzen zu können.

Hast du weitere Tipps für Studierende, um das Studium zu meistern und den Berufseinstieg zu schaffen?
Geht möglichst früh in für euch relevanten Unternehmen arbeiten. In den Unternehmen ist es gerne gesehen, wenn man nicht nur die Schulbank gedrückt hat, sondern auch in irgendeiner Weise schonmal Probleme in der echten Welt gelöst hat. Was mir am Anfang des Studiums nicht wirklich geholfen hat, ist sich den Uni-Stoff für die Prüfungen aufs Kurzzeitgedächtnis zu laden und nebenher im Einzelhandel jobben zu gehen. Sondern lieber aktiv auf die Suche nach Werkstudentenjobs machen, die in deine angestrebte Richtung gehen. Dadurch lassen sich die Inhalte aus dem Studium auch gleich viel besser Übertragen.

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