Interview mit Maren

Maren Gusky (24) studierte Wirtschaftsinformatik im Master studiert und arbeitet jetzt bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.


Magst du dich in zwei Sätzen einmal kurz vorstellen? Was studierst du und warum in Hildesheim?
Ich bin Maren, bin 24 Jahre alt und studiere aktuell im 4 Mastersemester Wirtschaftsinformatik an der Uni Hildesheim. An meiner alten Hochschule, an der ich damals meinen BWL-Bachelor gemacht habe, kam der WI-Master nicht für mich nicht infrage. Neben meinem Studium bin ich derzeit bei einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft tätig und unterstütze dort in der IT-Beratung und -prüfung.

Welchen Beruf bzw. welches Berufsfeld strebst du nach dem Studium an?
Ich tendiere eher zur IT-Beratung.

Auf welche Aufgaben und Aspekte des Berufs freust du dich besonders?
Was mich besonders reizt, ist die Zusammenarbeit mit den KollegInnen. Man merkt dann doch, dass man eher in der Theorie aus dem Studium feststeckt. Wenn du mit Kollegen zusammenarbeitest, die schon lange im Beruf sind, ist das schon wahnsinnig, was die für ein Wissen besitzen. Wie sie einfach aus dem Stehgreif sagen können, wie du Mängel beseitigen kannst.

Kannst du dir vorstellen nach dem Studium im Großraum Hildesheim zu arbeiten? Wovon ist das für dich abhängig?
Das kann ich nicht. Ich wohne jetzt auch während des Studiums in Hannover und ich habe vielleicht auch wegen Corona keinen Bezug zu Hildesheim aufgebaut. Aufgrund des Onlinestudiums habe ich keine Kommilitonen kennengelernt. Außerdem finde ich den ÖPNV nicht verlässlich genug und fand die Menschen nicht sehr freundlich. Für mich geht es eher in Richtung größere Stadt als mich von Hannover aus zu verkleinern oder ins Ausland zu gehen. Das war auch noch eine Option für mich.

Was ist dir bei der Auswahl deines zukünftigen Arbeitgebers besonders wichtig?
Arbeitszeit und Arbeitsort. Ich möchte flexibel arbeiten sowohl was meine Zeiten als auch Ort angeht. Ich lege auch Wert auf eine gute Bezahlung, da ich meinen Master natürlich nicht umsonst gemacht haben möchte. Auch in Anbetracht der Immobilienpreise muss man darauf achten. Neben dem Arbeitgeber sind mir natürlich die Kollegen wichtig. Selbst wenn die Aufgaben mal nicht so spannend sind, kann das durch tolle Kollegen und abendliche Veranstaltungen ausgeglichen werden, bei denen man einfach nochmal so Zeit verbringen kann.

Wie informierst du dich über Berufsmöglichkeiten und potentielle ArbeitgeberInnen?
Ich gehe tatsächlich auf Messen und mache auf Recruitingmessen mit. Ich bin natürlich auch auf LinkedIn und auch auf Xing. Wobei ich sagen muss, dass Xing eigentlich obsolet geworden ist. Auf LinkedIn schaue ich immer mal wieder rein und höre mich auch bei Freunden und Bekannten um. Das sind für mich Kanäle, um darüber nachzudenken zu wechseln.

Welche Kompetenzen sind deiner Meinung nach für deinen angestrebten Beruf besonders wichtig?
Fachliche Kompetenz auf jeden Fall. Zeitmanagement und wie manage ich mich selbst.

Welche IT-Trends schätzt du für Unternehmen aus deinem angestrebten Berufsfeld für besonders relevant ein?
In der Versicherungsbranche, in der ich hauptsächlich tätig bin, kommt es öfter vor, dass Folgendes gesagt wird: Wir springen jetzt auf diesen Zug auf und wissen nicht, was passiert. Das ist ein bisschen bei den Cloud-Themen so, was ich aber für wichtig halte. Vereinzelt wird auch mit KI gearbeitet. Soziale Kompetenzen und Konfliktmanagement sind noch zu nennen. In Hildesheim habe ich natürlich die Kurse belegt, die ich interessant fand. Unternehmensmodellierung zum Beispiel. Das ist auch für die Arbeit ganz praktisch, weil man so Prozesse besser verstehen kann. Business Intelligence habe ich belegt, weil ich das interessant finde und vielfältig eingesetzt werden kann. Wissensmanagement finde ich im Kontext des demografischen Wandels auch wichtig.

Welche Kompetenzen konntest du im Studium bereits (weiter-) entwickeln? Welche Kurse würdest du weiterempfehlen?
Mich hat das Studium an der Hochschule da weiter vorangebracht, vor allem im Bereich Soft-Skills. Wie spreche ich Probleme an? Wie gehe ich mit Menschen um? Die Uni war halt immer online und da ist das wegen der Pandemie untergegangen. Von dem, was man an der Uni lernt, wendet man bei der Arbeit wenig an. Aber für das Grundverständnis, zum Beispiel in der IT, hat mir die Uni schon einiges gebracht. 70% der Kompetenzen sind da, die ich brauche. Der Rest kommt durch Learning by Doing.

Hast du praktische Erfahrungen neben dem Studium sammeln können?
Im Vergleich mit meinen KommilitonInnen habe ich bisher weniger Erfahrungen in meinem Fach gesammelt. Ich habe jetzt lange für die Hochschule und dann für die Uni gearbeitet. Ich hatte ein Praktikum bei einer Versicherung und bin jetzt bei einem Wirtschaftsprüfer und Berater. Ich muss sagen, in der freien Wirtschaft zu arbeiten ist noch mal was ganz anderes. Man merkt bei den Kollegen, die neben ihrem Studium nichts nebenbei gemacht haben, dass die mit einem anderen Vorwissen reingehen. Ich würde mir auch wünschen, dass ich neben dem Studium noch mehr gemacht hätte.

Wie stellst du dir den optimalen Berufseinstieg vor?
Kein Corona!
Ich hätte gerne, dass mein Equipment da ist und läuft. Dann natürlich einen Ansprechpartner bzw. einen Buddy, der einen so ein bisschen mitnimmt und schon über viele Erfahrungen verfügt. Er muss ansprechbar sein, falls etwas ist. Ich halte es grundsätzlich für wichtig, dass man gleich mit eingebunden wird. Ich finde das störend, wenn man in der Anlaufphase nichts zu tun bekommt. Statt nur in Meetings zu sitzen und im Intranet zu lesen, sollten man gleich damit beginnen, das Team kennenzulernen und sich aktiv einzubringen.

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